Conjectural Futures Conference

Ein kaiserlicher Zukunftskongress

Vor kurzem fand die zweite Conjectural Futures Conference statt. Im Fokus: Identifizierung, Diskussion und Beschreibung zukunftsweisender Entwicklungen und der Austausch über Best Practices und Foresight Methoden. Björn Theis, Leiter von Foresight, gibt einen Einblick in die zwei Tage in Potsdam.

Die Hauptziele der Konferenz sind die Identifizierung, Diskussion und Beschreibung zukunftsweisender Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft, Technologie, Ökologie, Wirtschaft und Politik sowie der Austausch über Best Practices sowie neuer Foresight-Methoden. Diese Ziele sind für das Creavis-Foresight-Team von besonderem Interesse, da wir für unser Fokusthema 2023 ein Update der Evonik GameChanger erarbeiten werden. Zudem nutzte das Foresight-Team diesen ausgewählten Kreis an Expertinnen und Experten für die Identifikation und Beschreibung von möglichen Wild Cards. Wild Cards sind plausible zukünftige Entwicklungen, die mit geringer Wahrscheinlichkeit eintreten, aber sehr große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, falls es dennoch passiert. Im Laufe des ersten Tages wurden alle Teilnehmenden durch das Creavis-Foresight-Team aufgefordert, ihre Ideen und ihr Wissen über solche plausiblen Extremereignisse auf vorbereiteten Wild Cards-Vorlagen zu beschreiben und mit den anderen Gästen zu diskutieren.

Der Tagungsort, der Kaiserbahnhof in Potsdam, war für diese Ziele eine perfekte Wahl: Hier sind die Artefakte der deutschen Mobilitätsgeschichte ausgestellt, z.B. Gleise der ersten Eisenbahnverbindung in Deutschland oder Eisenbahnwaggons des deutschen Kaisers — für mich anschauliche Symbole des enormen Wandels, den die Gesellschaft im Bereich der Mobilität von den Anfängen des Eisenbahnwesens in Deutschland ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute gemacht hat.

Der erste Tag der Konferenz stand im Zeichen des Wissensaustausches: Die Vorträge der Keynote-Speaker Kwamou Eva Feukeu, Alexander Klose, Carolyn Steel, Rüdiger Trojok, Florian Neukart, Viktor Bedö und Thalia gaben Impulse für Diskussionen über zukunftsrelevante Felder wie Biotechnologie, Stadtplanung, Bildung, Ernährungssysteme, Mobilität, die postfossile Gesellschaft und Quantencomputing. Erneut vielen Dank für diese anregenden Beiträge! (Detaillierte Informationen über die einzelnen Speaker:innen und Keynotes gibt es unter: https://www.conjectural-futures.net/conference-2022/#speakers1)

Workshop während der conjectural futures conference.

Der Tag endete mit einem fabelhaften Beitrag einer Improvisationstheatergruppe, die einige der erarbeiteten Wild Cards darstellte. Diese manchmal lustigen, manchmal nachdenklich stimmenden Inszenierungen eröffneten neue Perspektiven auf die möglichen Folgen, falls eine solche Wild Card eintritt.

Der zweite Tag war gefüllt mit Workshops, die von der Deutschen Bahn, Evonik, Zero 360, The Future Game 2050 (von Frederike Riemers), den Gründern des Netzwerks ZUKÜNFTE Stefanie Ollenburg & Martin A. Ciesielski, den spekulativen Designern von NORMALS, Yannis Angelis sowie dem Maler Roman Lipski veranstaltet wurden. Diese Workshops boten Lernerfahrungen in den Bereichen Identifikation zukünftiger GameChanger, Trendforschung, Storytelling, Serious Play, Nachhaltigkeit, Übersetzung von Foresight-Einsichten in solide Business Cases sowie das Erschaffen von Kunst mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz-Muse. (Wenn Sie mehr über die einzelnen Workshops erfahren möchten, folgen Sie bitte diesem Link zu den detaillierten Workshop-Beschreibungen: https://www.conjectural-futures.net/conference-2022/#sessions)

Wie erwartet, sind die in den Workshops gesammelten Inhalte wertvolle Ergebnisse für die Arbeit des Evonik-Foresight-Teams ― insbesondere für das kommende Evonik GameChanger Update 2023. Daher erneut vielen Dank an die Deutsche Bahn und Zero 360, die diese Konferenz gemeinsam mit uns organisiert haben und an alle Teilnehmer für ihre Inputs und Beiträge. Ich hoffe, alle in diesem neuen Jahr wiederzusehen!