Das zweite Weltraumzeitalter

Goldrausch im Weltall: Ein neuer Wettlauf ins All hat begonnen

Die Welt steht vor einem zweiten Weltraumzeitalter. Im Gegensatz zum ersten Raumfahrtzeitalter in den 1950er- und 1960er-Jahren ist das neue Zeitalter nicht in erster Linie von geopolitischen Interessen getrieben. Die Aussicht, Ressourcen auf dem Mond und den Asteroiden zu erschließen, hat einen regelrechten „Weltraum-Goldrausch“ ausgelöst.

In Sachen Asteroidenbergbau sind viele Rechtsfragen zwar noch ungeklärt, Regierungen stehen aber bereits in den Startlöchern. Die NASA verfügte 2016 über ein Budget von 19,3 Milliarden, so viel wie seit 7 Jahren nicht mehr. Seit 2003 hat China bereits 5 bemannte Weltraummissionen durchgeführt. Das Land plant außerdem den Bau einer eigenen Weltraumstation, die Anfang der 2020er-Jahre fertiggestellt werden soll.

Auch private Akteure drängen immer weiter in den Weltraum vor. Seit 2015 gestattet die US-Regierung privaten Raumfahrtunternehmen wie SpaceX und Virgin Galactic den Start von Raketen und das mit minimaler staatlicher Aufsicht. Durch die Privatisierung des Weltraums ändern sich die wirtschaftlichen Grundlagen der Raumfahrt grundlegend. So planen private Raumfahrtunternehmen bereits bemannte Raumfahrten und Mond- und Marsmissionen mit Weltraum-Touristen.

Zahlreiche neue Raumschiffe und -antriebe befinden sich derzeit in der Forschungs- und Entwicklungsphase. Allseits bekannte sowie Science-Fiction-ähnliche Technologien wie Weltraumlifte, Gewinnung von Sonnenenergie und Weltraumkolonien werden zunehmend neu diskutiert und ernster genommen. Ein potenzielles Risiko stellt dabei allerdings der zunehmende Weltraummüll dar, da selbst kleinste Teilchen in unserer Erdumlaufbahn zu einer großen Gefahr werden könnten.

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Als erstes privates Raumfahrtunternehmen erhielt Moon Express von den USA die Genehmigung zur Mondlandung. 2016 stimmte die US-Regierung offiziell der für 2017 geplanten Roboter-Mondlandung zu.