Kreislaufwirtschaft
Abfallfrei: Geschlossene Materialkreisläufe verwandeln Abfall in Rohstoffe
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft beruht auf dem sogenannten Cradle-to-Cradle-Prinzip, gemäß dem Produkte unendlich wiederverwertet werden können. Dies erfordert neue Produktdesign-Ansätze wie die Modularität, Rückgabe- und Sammelsysteme für Produkte, die Wiederverwertung und das Recycling von Produkten und die Nutzung von Abfallströmen als Rohstoffquelle.
Die Kreislaufwirtschaft hat das Potenzial, aus Abfall Wert zu schaffen und die Abhängigkeit von endlichen Rohstoffen zu reduzieren. Außerdem bietet sie auch beträchtliche wirtschaftliche Vorteile. Gemäß Schätzungen von McKinsey könnten damit bis 2030 in Europa Gewinne in Höhe von EUR 1800 Mrd. erzielt werden. Haupttreiber der Kreislaufwirtschaft sind die zunehmende Verknappung der natürlichen Ressourcen und wachsende Abfallberge, die auf das Konsumverhalten der boomenden Mittelschicht zurückzuführen sind. Auch das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, wie das Pariser Übereinkommen zeigt, und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten begünstigen den Trend zur Kreislaufwirtschaft. Durch dieses Wirtschaftsmodell könnten die Hersteller ihre Versorgungsgrundlage sichern und gleichzeitig einen höheren Preis verlangen.
Die Kreislaufwirtschaft begünstigt auch neue Geschäftsmodelle. So könnte Funktionalität beispielsweise statt als Produkt als Service verkauft werden (z. B. x Kilometer Fahrleistung statt Reifen). Folglich können Produkte nach ihrer Betriebsdauer einfacher gesammelt und recycelt werden. Dadurch verändert sich auch die Kunden-Lieferanten-Beziehung, da die langfristige Kundenbeziehung über den reinen Verkauf gestellt wird.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Derzeit werden in der EU durch Recycling und Abfallvermeidungsmaßnahmen geschätzt 6 % bis 12 % der Ressourcennutzung vermieden. Durch innovative Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette könnte der Materialeinsatz in der EU bis 2030 um 24 % reduziert werden.