Universelles Grundeinkommen

Ein bedingungsloses Grundeinkommen: Wie würden Sie sich entscheiden?

Mit der Einführung eines universellen Grundeinkommens würden alle Bürger ohne jegliche Gegenleistung ein festes Grundeinkommen erhalten. Es gibt verschiedene Vorschläge zur Höhe und Finanzierung des Einkommens, generell würde die Finanzierung aber über Steuererhöhungen und die Reduzierung der Sozialleistungen laufen.

Das Konzept wird seit den 1960er-Jahren diskutiert und bekommt jetzt wieder Auftrieb. 2016 wurde zu diesem Thema in der Schweiz eine Volksabstimmung durchgeführt. Auch wenn die Initiative abgelehnt wurde, erhielten die Unterstützer mehr Zustimmung als erwartet und konnten das Thema ins Bewusstsein der Bürger rücken. In Finnland, Kanada und den Niederlanden ist ein Pilotprojekt zum Grundeinkommen geplant und in Oakland, USA, möchte der Silicon-Valley-Inkubator „Y Combinator“ das bedingungslose Grundeinkommen ebenfalls testen. Auch in Indien und Namibia wurden jüngst Experimente zum Grundeinkommen durchgeführt.

Das gesamte politische Spektrum schenkt dem universellen Grundeinkommen Beachtung. Es gilt als Möglichkeit, den wachsenden Einkommensunterschieden zu begegnen und die Sozialbürokratie abzubauen. Auch die zunehmende Automatisierung, durch die in Zukunft immer mehr Jobs wegfallen könnten, heizt die Diskussion an. Gemäß aktuellen Schätzungen könnten 47 % aller Jobs in den USA in den nächsten 20 Jahren im Zuge der voranschreitenden Automatisierung überflüssig werden.

Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens kritisieren vor allem die damit verbundenen hohen Kosten. Ein jährliches Grundeinkommen von USD 10.000 für alle US-Bürger würde 13 % des BIP kosten. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind noch unklar. In vergangenen Pilotprojekten wurden sowohl positive als auch negative Arbeitsmarkteffekte beobachtet.

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Gemäß einer Umfrage von April 2016 würden 64 % der EU-Bürger in einer Volksabstimmung für das bedingungslose Grundeinkommen stimmen.